3. Dezember 2024

Snipperclips – Das GameWire Review


Es ist immer so eine Sache, mit den Starttiteln. Welche Spiele gibt es, welchen großen Namen locken die Spieler, welche Titel werden als “System Seller” beworben. Und dann, dann gibt es da noch so kleine Titel, die aus dem nichts kommen und kaum Wind erzeugen. Aber wenn man sie dann mal anzockt, von wegen “ist ja ganz nett, aber…”, dann kommt man nicht mehr davon weg. Willkommen bei unserem Test zu Snipperclips!

Mit einer Geschichte kann Snipperclips nicht aufwarten, daher können wir gleich zum wesentlichen vorrücken: dem Gameplay!

In Snipperclips spielt man wahlweise allein, zu zweit, zu dritt oder gar zu viert in unterschiedlichen Modi, um Rätsel zu lösen oder auch in kleineren Minispielen gegeneinander anzutreten. Aber konzentrieren wir uns erst einmal auf den 1-2 Spieler-Modus. In diesem müssen mehrere Rätsel pro Abschnitt absolviert werden, um voranzuschreiten. Hierbei sind die Grundlagen der jeweiligen Rätsel dem aktuellen Abschnitt nachempfunden. So gibt es Bereiche mit elektrischen Verbindungen, Schaltern etc., genauso wie es chemische Substanzen oder Tiere in anderen gibt. Die Rätsel sind dabei in den meisten Fällen nur zu lösen, wenn beide Figuren zusammen arbeiten.

Die Abwechslung bei den Rätseln ist durchaus gegeben. Hier muss beispielsweise ein Behälter mit Flüssigkeit gefüllt werden.

Die Figuren, das sind zwei Formen mit Gesicht, auf der einen Seite eckig, auf der anderen abgerundet. Und was macht diese Information so besonders? Überlappen sich die beiden Figuren können sie sich auf Knopfdruck gegenseitig zurecht schneiden. Man benötigt eine Schale, um Fische zu transportieren oder eine ausgefuchste Schlüsselform, um mehrere Stifte gleichzeitig an der korrekten Position zu halten? Alles möglich, sofern ausreichend Vorstellungskraft vorhanden ist. Wahlweise kann man sich auch wieder in die Ursprungsform zurückversetzen oder auf einander stehen, um höher gelegene Schalter zu erreichen. Die unterschiedlichen Rätsel verlangen zu einem gewissen Grad auch danach und werden mit der Zeit immer schwieriger.

Sämtliche Rätsel sind mit sehr Liebe zum Detail gestaltet und bieten in den meisten Fällen auch mehr als einen Lösungsweg an. Gemeinsames tüfteln, ob nun am TV oder im Tisch-Modus, sind die Kernessenz des Spiels. Es ist ein sehr belohnendes Gefühl, sich zu zweit an einer ganz besonders harten Nuss zunächst die Köpfe qualmend zu grübeln und dann – Zack – fällt es wie Schuppen von den Augen, das Rätsel ist gelöst und gute Laune kommt auf. Wem das Gepuzzle allein oder zu zweit nicht ausreicht, der kann sich mit bis zu drei weiteren Spielern auch an größeren Herausforderungen probieren.

Die Rätsel im Party-Mode kann man nur mit mehreren Figuren lösen. Diese Mario-esque Raupe lässt sich beispielsweise nur aus allen vieren zusammenstellen.

Im Party Mode löst man komplexere Rätsel, die nur gemeinschaftlich absolviert werden können. Zwar ist die Auswahl hier mit 12 Rätseln eher schmal, dafür sind diese anspruchsvollen Knobeleien nicht nur eine Frage des Lösungswege, sondern auch des richtigen Timings. Im Blitz Mode tritt man in 2er Teams gegeneinander an, um beispielsweise Basketball oder Hockey zu spielen. Hierbei ist es durchaus relevant, wie man sich taktisch aufstellt und ob man seinen Teamkollegen zerschneidet oder nicht. Beim Hockey könnte es so, zum Beispiel, ganz nützlich sein, einen Spieler in Form eines Schlägers zu haben.

Der Hauptmodus, aber auch die beiden anderen Modi, bieten zusammen gelegt eine Menge kooperativen Spielspaß, der neben Teamwork auch Fingerspitzengefühl, dabei aber nie unfair oder stressig wird und nie schwer zu lesen ist.

Die Fische müssen in das kleinere Becken. Aber schön vorsichtig! Der gekachelte Boden, auf dem der rosafarbene Spieler steht, ist nur für die eigenen Figuren solide. Alles andere fällt hindurch.

Ein wichtiges Element stellt hier auch die audiovisuelle Komposition dar. Generell ist Snipperclips eher einfach gehalten und bedient sich vieler Alltags-Elemente, wie etwa Stifte, Anspitzer, Eiern und dergleichen. So wird ohne schriftliche Erklärung der Rätsel doch recht schnell klar, was genau zu tun ist. Die Geräusch-Kulisse hält sich dabei zurück und gibt Feedback, sobald Schalter oder dergleichen korrekt bedient oder positioniert wurde.

Wie bereits in unserem Bericht vom Switch Hands-On Event in Berlin angemerkt, waren wir schon beim spielen der Demo schwer begeistert und haben Snipperclips unser persönliches Highlight des Events angesehen. Und was soll ich sagen? Auch im Alltags-Betrieb kann der Titel voll und ganz überzeugen. Snipperclips ist clever, spaßig und bietet zudem echtes Couch-Koop für bis zu vier Spieler. Was kann man sich mehr wünschen?


  • 10/10
    Gameplay - 10/10
  • 9.5/10
    Sound - 9.5/10
  • 9.2/10
    Grafik - 9.2/10
  • 9.6/10
    Steuerung - 9.6/10
9.6/10

Kurzfassung

Snipperclips ist nicht nur clever, es ist auch lustig. Eine klare Empfehlung für alle, die gerne mit Freunden zusammen knobeln oder Spaß haben. Allein wird es jedoch recht schnell eintönig.