Gemeinam mit Modus Games hat Entwickler ACE Team nun den dritten Teil der Rock of Ages-Reihe veröffentlicht. Dementsprechend dürfen wir uns abermals durch die Menschheitsgeschichte rollen und gleichzeitig unsere eigene Vertedigung errichten, um unsere prominenten Widersacher auszubremsen. Wem das zu eigenartig klingt, für den haben wir folgend unser Review zu Rock of Ages 3: Make & Break, das alle Vorzüge und eventuelle Nachteile des schrägen Genre-Mix aufzeigt. Let’s roll!
Die Tore müssen fallen!
Und damit kommen wir doch direkt zur Ausgangssituation der Mischung aus Tower Defense- und Geschicklichkeits-Gameplay. Denn im Mittelpunkt einer Partie stehen immer zwei verfeindete Parteien, deren Ziel es ist, das Tor zur gegnerischen Festung einzureißen. Dabei übernimmt man selbst die Kontrolle über einen gigantischen Felsen, den man über den Fallen- und Hindernis-gespickten Parkours manövriert. Zuvor platziert man selbst allerdings eben bereits erwähnte Hindernisse, Fallen und andere Hilfsmittel, um seinerseits den gegnerischen Ball vom Einrollen abzuhalten.
Es macht dabei durchaus Spaß entsprechende Abwehrmechanismen auf dem Weg zu platzieren und sich selbst durch die von Feindeshand hingezauberten Fallen hindruchzumogeln. Zumal die Tore auch nicht beim Erstkontakt zerbersten, sondern man selbst mehrere Runden benötigt, um durch die Verteidigung zu brechen. Die Steuerung funktioniert dabei zuverlässig und zum Glück nochmals präziser als im direkten Vorgänger. Das entfernt an Super Monkey Ball erinnernde Gameplay fühlt sich so nochmals angenehmer an.
Dadurch, dass man sich im Laufe der knapp vier Stunden langen Kampagne und durch das Absolvieren zahlreicher Herausforderungen neue Kugeln freischaltet, kommt noch mehr Abwechslung ins Spiel. Denn diese bringen unterschiedliche Attribute und Fähigkeiten mit sich. So verursacht man besipielsweise mehr Schaden am Tor, büßt aber auch Manövrierfähigkeit ein und steuert sich träger. Apropos Abwechslung… Neben handelsüblichen Steinkugeln warten auch eher abgefahrene Dinge wie ein gigantisches Käserad auch auch ein Ball aus zusammenklebenden Schafen darauf, ihren Zielort zu zertrümmern.
… und nun zu etwas völlig anderem
Der Humor wird nicht Jedermanns Geschmack treffen, ich für meinen Teil habe mich allerdings köstlich amüsiert. Die Entwickler verstehen es durchaus abgefahrenen und köstlichen schwarzen Humor mit einer Präsentation zu verbinden, wie man sie aus den animierten Abschnitten von Monty Pythons Flying Circus kennt. Ohnehin scheint die britische Comedytruppe durchaus eine Inspirationsquelle für Rock of Ages 3: Make & Break gewesen zu sein.
Das sieht man dann auch an der Handlung des Titels. Als SpielerIn wird man hier von Poseidon dazu verflucht, durch die Zeit zu reisen. Auf dem weg zurück in die eigene Gegenwart, trifft man dabei auf bekannte Persönlichkeiten wie Julius Cäsar, Wilhelm Tell und Johanna von Orleans. Und selbstverständlich wollen sich alle Duellieren. Wem das übrigens noch zu nah an einer Art abgefahrenen Geschichtsunterricht ist, der darf sich auch auf eine Begegnung mit dem Fliegenden Spaghettimonster und anderen Wesen freuen.
Wir können also festhalten, dass sich Rock of Ages 3 zu keinem Zeitpunkt besonders ernst nimmt. Und das ist gut so!
Abwechslungsreiche Spielmodi
Neben der Kampagne bietet der Titel allerdings noch weitere Spielmodi zum Zeitvertreib. Da warten Rennen auf Zeit, oder auch das Abwehren gegnerischer Kugeln in Form heranrollender Wellen. Eines meiner persönlichen Highlights war allerdings der Humpty Dumpty-Modus, in dem man ein rohes und irgendwie lebendiges Ei durch die Level führen muss. Logischerweise muss man hier aufpassen, dass es unversehrt am Ziel ankommt. Der Doppelsprung ist dabei hilfreich, weswegen dieser Modus schon fast zum kurzweiligen Plattformer verkommt. Eierlauf mal anders!
Wem das noch zu wenig Modi sind, der dürfte sich über den neuen Leveleditor freuen. Hier kann man seine Phantasie beinahe grenzenlos austoben. Die Level können dann online mit der Community geteilt werden. Oder man sieht sich andere Level und Bahnen an, die von eben jener erstellt wurden. Durch den leicht bedienbaren Editor kommt noch mehr Abwechslung ins Spiel und der Wiederspielwert wird erhöht.
One is the loneliest number
Eine perfekte Ergänzung und Erweiterung des ohnehin spaßigen Gameplays kommt dank der Möglichkeit Rock of Ages 3 auch mit, beziehungsweise gegen andere spielen zu können. Dabei kann man sich entscheiden, ob man online gegen Freunde und Fremde antreten möchte. Oder man trifft sich eben auf der heimischen Couch.
Gerade beim Spielen auf dem gleichen Bildschirm kommt in gemütlicher Runde richtig viel Spaß auf. So schön und witzig die Kampagne grundsätzlich auch sein mag, mit mehreren Personen machen die anderen Spielmodi einfach noch mehr Laune!
Technik & Soundtrack
Grafisch ist Rock of Ages 3: Make & Break lediglich solide, machen wir uns da nichts vor. Der Titel ist so gesehen kein Hingucker, gleicht das aber durch den coolen Artstyle wieder aus. Einige Bugs und Verbindungsabbrüche beim Online-Spiel können auch mal für Frust sorgen, aber sonst läuft der Titel stabil in der getesten PlayStation 4-Version. Der Soundtrack bietet ebenfalls einiges an Abwechslung und passt sich situativ an. Manche der Tracks haben dabei durchaus Wiedererkennungswert, während man andere als nervig empfinden könnte. Aber ist ja alles relativ. Unterm Strich emfpand ich ihn als gelungen.
Fazit
Rock of Ages 3: Make & Break macht richtig viel Spaß. Die Kampagne mag zwar etwas kurz ausfallen, wirft einen aber durch alle möglichen – und unmöglichen – Epochen und bietet somit einiges an Abwechslung. Abgerundet wird all das von einer Vielfalt an unterschiedlichen Spielmodi, einem umfangreichen Leveleditor und vor allem der Möglichkeit zum Couch-Coop. Hier kann der Titel richtig auftrumpfen und bringt – eventuellen technischen Defiziten zum Trotz – richtig gute Laune ins heimische Wohnzimmer.
Es ist ein ebenso gelungener wie umfangreicher Indie-Titel, den ich zwar nicht uneingeschränkt empfehlen kann, dessen außergewöhnliches Design, wahnwiztiger Humor und beeindruckend schräge Genre-Mixtur aber unterm Strich absolut überzeugen können. Wenn man sich darauf einlassen kann.
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7.5/10
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7/10
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7/10
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7/10
Zusammenfassung
Wenn man sich nicht an der lediglich soliden technischen Umsetzung stört, dann erwartet einen ein umfangreiches Abenteuer, das durch cleveres Leveldesign und schrägen Humor in Erinnerung bleibt.
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